„Unsere Aufgabe in der Politik muss es sein, Begeisterung für den Pflegeberuf zu entfachen, Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten, pflegende Angehörige zu unterstützen und ausreichend Angebote in der Pflege sicher zu stellen.“, so Landesleiterin BR Mag. Doris Schulz, anlässlich des OÖVP Poli-Talks zum Thema „Herausforderungen Fachkräftemangel: Die Zukunft der Altenpflege“. Die OÖVP Frauen erneuern ihre Forderung: „Berufszufriedenheit in der Pflege muss wesentlich verstärkt werden, um Pflegeberufe attraktiv zu gestalten. Pflege ist ein Beruf mit Zukunft und ein Menschenrecht, das heißt der Bedarf an Pflegeleistungen muss professionell erhoben und mit langfristigen Konzepten abgedeckt werden.“, so Schulz.
Nationale Pflegestrategie
Das Register der Gesundheitsberufe nimmt ab 1. Juli 2018 alle Eintragungen der unterschiedlichen Gesundheitsberufe an. „Erst damit können wir erkennen wo es mehr Ausbildungsplätze braucht, und sehen auch, wo Ausgebildete die Gesundheitsberufe verlassen.“, so Betriebsratsvorsitzende OÖ Hilfswerk, Cornelia Pöttinger. Dies ist ein wesentlicher Schritt für die nationale Sicherstellung der Pflege, die zum großen Teil von Frauen in Österreich geleistet wird.
Pflegende Angehörige
„Vor allem sind pflegende Angehörige der größte Pflegedienst in Österreich und hier braucht es Unterstützungsangebote, Notfalldienste, Schulungen und Weiterbildung, die den Betroffenen entsprechende Kompetenz und Sicherheit geben.“, so Melitta Stockinger, Fachsozialbetreuerin für Altenarbeit im KH Vöcklabruck, die den ersten Pflegestammtisch in Schwanenstadt initiiert hat.
„Zur Berufszufriedenheit in der Pflege gehört finanzieller Anreiz, ein besseres Image und technische Hilfsmittel, um diese Dienstleistung von Mensch zu Mensch optimal auszuführen.“, berichtet Schulz aus vielen Gesprächen mit Frauen in ganz OÖ.
Zweiter Bildungsweg Pflegeberuf
„Vor allem für Frauen, die nach der Familiengründungsphase gerne einen Pflegeberuf ausführen würden, braucht es ein Ausbildungsangebot, unterstützt durch ein Stipendium und unkomplizierte berufliche Einstiegsmöglichkeiten. Ebenso ist zu überlegen wie Ausbildungen für Wiedereinsteigerungen bzw. Aufschulungen und die Bezahlung in der Ausbildungszeit umgesetzt werden können.“ so Pöttinger aus der täglichen Erfahrung.
Pflege- und Hospizkarenz
Entsprechend der Frauenstrategie 2030 von LRin Christine Haberlander. Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist ein Thema, das vor allem Frauen betrifft, denn ein Großteil der Hilfs- und pflegebedürftigen Menschen zuhause werden von ihnen gepflegt und betreut.
„Die Pflege- und Hospizkarenz soll entsprechend auf die Pensionszeiten angerechnet werden.“, fordert Schulz, „zudem sind die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für die Situation pflegender Angehöriger zu Sensibilisierung und sollen mit adäquaten Maßnahmen begleitet werden.“