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Diagnose Brustkrebs!

|   Presse

Im Interview mit Maria Sauer, Geschäftsführerin der Krebshilfe Oberösterreich, mit vielen Informationen rund ums Thema Brustkrebs.

Oktober ist alljährlich wiederkehrend der Monat in dem weltweit Brustkrebs thematisiert wird und ein Zeichen der Solidarität mit Brustkrebspatientinnen gesetzt wird. Seit 2021 ist Maria Sauer Geschäftsführerin der Krebshilfe Oberösterreich und beschäftigt sich tagtäglich mit Themen rund um das Thema Krebserkrankungen. In ihrer Arbeit leisten sie und ihr Team an 14 Standorten in Oberösterreich schnelle und unbürokratische Hilfe, um den Betroffenen und ihren Angehörigen bestmöglich durch eine schwierige Lebensphase zu helfen.

Liebe Maria, was macht die OÖ. Krebshilfe?
Die Krebshilfe OÖ. ist ein eigenständiger, gemeinnütziger Verein. Wir haben vier Schwerpunkte: Erstens die Beratung und Begleitung von Krebskranken und deren Angehörigen, wir bieten aber auch Aktiv-Angebote für Krebs-       patienten und ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vorsorge und der Früherkennung. Uns ist es wichtig drauf hinzuweisen, dass Risikominimierung und das Nutzen der Früherkennungsuntersuchungen jedem etwas bringt. Der vierte Schwerpunkt ist die Forschung. Wir versuchen durch unser Angebot viele individuelle Bedürfnisse der Krebskranken bestmöglich abzudecken. Ganz wichtig, die Angebote sind für PatientInnen und Angehörige kostenlos.

Unser Thema ist Brustkrebs. Wie unterstützt die Krebshilfe bei der Vorsorge und dem Verdacht?
Richtung Vorsorge beginnen wir mit Vorträgen an den Schulen: Es gibt viele Faktoren, die das Risiko minimieren an Brustkrebs zu erkranken. Weiters informieren wir, dass durch Früherkennung die Heilungschancen sehr hoch sind. Das Selbstabtasten der Brust ist eine Maßnahme, die regelmäßig ab dem Beginn der Menstruation gemacht werden sollte. Es gibt ein eigenes Seminar in dem gelernt wird, wie ich meine Brust richtig abtaste. Wird das richtig und regelmäßig gemacht, lernt man den eigenen Körper gut kennen und erkennt so eventuelle krankhafte Veränderungen. Aber auch über viele andere Kanäle versuchen wir zur Vorsorge aufzurufen.  Leider haben viele während der Pandemie die Mammographie ausfallen lassen. Dabei ist diese Untersuchung für eine Früherkennung so wichtig, denn wenn Brustkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, sind die Heilungschancen bei fast 90 Prozent!

Wenn jemand die Diagnose Krebs erhält, was können enge Freunde, das nahe Umfeld bzw. nahe Angehörige von der OÖ. Krebshilfe erwarten?
Als Erstes Informationsmaterialien, aber auch psychologische Unterstützung und Begleitung. Wir haben auch ernährungstherapeutische Beratung für Angehörige, sodass eine Mangel-Ernährung vermieden wird. Wir haben aber auch sozialrechtliche Hilfe, Rat bei komplementärer Medizin und vieles mehr. Niemand muss allein durch die Krankheit, die fast nie nur den Patienten betrifft. Schon kleine Hilfestellungen für den Alltag um wieder „ins Tun zu kommen“, helfen das Gefühl der Hilflosigkeit zu reduzieren.

Gibt es Hilfestellungen, meine Diagnose den Eigenen Kindern Zu sagen?
Wir haben ein tolles Programm das sich „Mama/Papa hat Krebs“ nennt und in dem wir Familien unterstützen, richtig und offen zu kommunizieren. Dazu gibt es ganz neu auch ein Buch, welches gegen eine Spende erworben werden kann. Das Buch hat eine ehemalige Patientin geschrieben – es zeigt eine Möglichkeit auf, einem Kind zu erklären, was sich nach der Diagnose abspielt. Es behandelt den offenen Umgang in der Familie, wie transportiert man die Krankheit.

Gibt es unterschiedliche Formen bei Brustkrebs? Gibt es verschiedene Stadien, so wie bei jedem anderen Krebs?
Jede Erkrankung ist individuell. Es ist kein Fall gleich und daher lässt sich diese Frage auch nur schwer beantworten. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass man den Tumor so früh wie möglich erkennt. Die Therapien werden immer besser, immer zielgerechter. Auch das erhöht die Heilungschancen.

Wenn eine Person den Brustkrebs besiegt hat, gibt es ein Nachsorgeprogramm?
Wir betreuen Menschen oft sehr lange – auch nach der Erkrankung. Es gibt Gruppen, wo sich ehemalige PatientInnen regelmäßig treffen und die wir betreuen. Wir arbeiten auch sehr eng mit den Selbsthilfeorganisationen zusammen. Wenn man uns dort braucht, oder wenn man dort eine Psychologin oder jemand aus der Ärzteschaft braucht, weil man ein Thema konkreter besprechen möchte, dann stehen wir immer wieder zur Verfügung. Wir haben aber auch Expertinnen für das Nachsorgemanagement, die bei Nebenwirkungen gute Tipps geben können.

Es entstehen bei Krebserkrankung auch finanzielle kosten, auch wenn man eine gute Krankenversicherung hat. Kann man sich auch hier an die OÖ. Krebshilfe wenden?
Wir stehen beratend und helfend zur Seite natürlich auch in sozialrechtlichen und arbeitsrechtlichen Fragen. Unsere BeraterInnen wissen, was in welcher Situation unbedingt gemacht werden sollte. In besonders gravierenden Fällen gibt es auch die Möglichkeit einer finanziellen Soforthilfe mit der Selbstbehalte oder ähnliches gedeckt werden können.

Homöopathie, Kräuterlehre - kann man es als Alternative zur (Strahlen)-Therapie anwenden oder ist es unterstützend?
Bei einer Krebserkrankung ist die Schulmedizin wohl alternativlos. Man kann jedoch mit komplementären Maßnahmen sehr wohl unterstützen. Komplementäre Hilfsmittel aus der Natur sollten immer mit den behandelten ÄrztInnen abgesprochen werden und dann können sie die Heilung oder die Verträglichkeit von Therapien sehr positiv beeinflussen. Wird Komplementäres ohne Abstimmung mit den ÄrztInnen angewendet, kann es die Wirkung der Therapien sogar hemmen.

Wofür steht die Pink Ribbon Aktion?
1992 schuf Evelyn Lauder, eine gebürtige Wienerin und später in Amerika lebend, die „rosa Schleife“. Die Aktion ist zu  einer weltweiten Marke geworden und in Österreich hat Doris Kiefhaber, die Geschäftsführerin aus Wien, diese Aktion aufgegriffen und ist mit dem Estèe Lauder Konzern eine Kooperation eingegangen und hat das Markenzeichen für Österreich eingetragen. Pink Ribbon steht für die Erinnerung an die Wichtigkeit der Mammografie, die Solidarität mit PatientInnen, die Enttabuisierung der Erkrankung und für die direkte und rasche Hilfe für BrustkrebspatientInnen.

Was möchtest du unseren Leserinnen mit auf den Weg geben?
Bitte nutzen Sie unbedingt die Vorsorgeangebote! Seien es die Untersuchungen oder auch die Impfungen z. B. gegen das HPV-Virus: gehen Sie hin! Schützen Sie sich soweit wie möglich durch eine bewegungsreiche, gesunde Lebensweise ohne Zigaretten und nehmen Sie sich die Zeit für Ihre Gesundheit. Und natürlich freuen wir uns über jeden Euro, der uns hilft zu helfen. Wir finanzieren nämlich alle Leistungen ausschließlich durch Spenden.

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